Live-Bericht über Testversuche und Austausch zu Exoskelett-Technologie

Live-Bericht über Testversuche und Austausch zu Exoskelett-Technologie

Original von Chen Xi, Sino-Cooperation Platform
21. Juli 2025, 11:11 Uhr

Im Kontext der Logistik in der Fertigungsindustrie zeigt sich echte Technologie oft nicht durch „effekthaschende Spielereien", sondern durch eine praktische Erfahrung am eigenen Körper.

Bei dem am 18. Juli im Foshan China-Europa Center abgehaltenen „Deutsch-Chinesischen Seminar für Exoskelette und robotergestützte Automatisierung in der Logistik" stand neben fundiertem Fachaustausch eine Mitmach- und Testphase im Mittelpunkt, die zu einem der Höhepunkte der Veranstaltung wurde.

Seminar am Foshan China-Europa Center
Seminar Eindruck
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Der Auftakt „mit auf die Bühne gebrachtem Exoskelett": Technologie dient nicht zur Show, sondern zum Einsatz

Yu Yijun, Gründer der Sino-Cooperation Platform, trug während seiner gesamten Rede auf der Bühne das SoftExo-Exoskelett und ermöglichte dem Publikum so erstmals eine Beobachtung der Technologie „ohne den Nutzer zu stören". Dieser Ansatz, „das Produkt als eine Erweiterung des Körpers" zu begreifen, weckte große Erwartungen für die folgende Testphase.

Yu Yijun mit SoftExo-Exoskelett auf der Bühne

Im Anschluss griff Jonas Mast, Gründer des deutschen Unternehmens HUNIC, bei der Vorstellung des Designkonzepts für Exoskelette eine Alltagssituation aus seinem eigenen Leben auf: In deutschen Wintern muss sein Unternehmen mit Holz heizen, und die Aufgabe, das schwere Brennholz zu bewegen, fällt oft auf ihn als „Chef" zurück.

Jonas Mast stellt das Designkonzept vor

Genau von solch alltäglicher körperlicher Arbeit aus begann er, über Möglichkeiten zur Entlastung nachzudenken, was schließlich zur Designausrichtung von SoftExo führte. Während seines Vortrags auf der Bühne demonstrierte er mit einzelnen Komponenten des Exoskeletts und betonte dessen „passives Design" ohne Motor, basierend auf reiner struktureller Mechanik. Zudem teilte er Anwendungsbeispiele aus der deutschen Fertigungs- und Logistikbranche.

Demonstration der Exoskelett-Komponenten
Exoskelett-Demonstration

Im Gegensatz zu verbreiteten „aktiven Exoskeletten" setzt die SoftExo-Serie auf eine vollständig passive mechanische Struktur ohne Motor und ohne Batterie. Das bedeutet, dass keine elektrische Steuerung oder Antriebsvorrichtung erforderlich ist. Es bietet effektive Unterstützung, ohne die Systemkomplexität zu erhöhen, und vermeidet von vornherein praktische Hindernisse wie Aufladen, Überhitzung oder Wartung.

Die patentierten SoftExo-Technologie BackSplint™ imitiert die dynamische Bewegung der Wirbelsäule und bildet einen hochgradig anpassungsfähigen Unterstützungspfad.

BackSplint™ Technologie

Durch die Kombination von elastischen Komponenten und mechanischen Strukturen ermöglicht es Trägern, bei Bewegungen wie Bücken, Aufrichten oder Lastentragen die Belastung der Lendenwirbelsäule zu reduzieren und die Haltung zu verbessern. Dies mindert nicht nur muskuläre Ermüdung, sondern verringert auch das Risiko chronischer Schäden durch Fehlhaltungen.

Im Vergleich dazu können motorisierte Exoskelette zwar aktive Antriebe bieten, sind im Fertigungsumfeld jedoch oft aufgrund ihres Gewichts, kurzer Laufzeiten und aufwändiger Anpassung eingeschränkt.

Das passive System von SoftExo hingegen ermöglicht ein „Anziehen und sofortiges Nutzen" und passt sich in Echtzeit an die Körperbewegungen an. Es vereint effektiv Leichtigkeit, Stabilität und Langlebigkeit und wird bereits breit in deutschen Fertigungs-, Logistik- und Medizinbereichen eingesetzt.

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Testversuch: Technologie wird nicht vorgeführt, sondern beginnt einen Dialog mit dem Körper

Nach allen Vorträgen begann die praktische Testphase.

Das SoftExo-Exoskelett wurde vor Ort von Technikern angepasst, die die Größe an die Statur der Teilnehmer anpassten, um einen optimalen Sitz und Komfort zu gewährleisten.

Anpassung des Exoskeletts
Testphase beginnt

Das Team der Deutschen Industrie Denkfabrik und HUNIC unterstützten bei den Erklärungen und halfen den Gästen, die Anlegemethoden und die tragenden Kernstrukturen schnell zu verstehen.

„Der untere Rücken gibt nicht nach, man spürt die Unterstützung." Diese spontane Reaktion eines Teilnehmers nach einer Bückbewegung brachte umstehende Zuschauer zum Nicken.

Teilnehmer-Feedback

Ein Logistikunternehmensvertreter testete nach dem Anlegen das Heben einer Kiste und bestätigte, dass die Ausrüstung effektiv die Lendenwirbelsäule stützt und die muskuläre Belastung reduziert, ohne den Bewegungsspielraum einzuschränken. Sein Kommentar: „Die Bewegung fühlt sich natürlich an, aber die Kraftübertragung ist anders."

Während der Tests erläuterte Jonas Mast mehrfach die Kraftübertragungspfade, das Prinzip der elastischen Einheiten und die Wirbelsäulenschutzlogik anhand der Kernkomponenten des Exoskeletts.

Er ging immer wieder in die Hocke, um die Mechanik der Kraftunterstützung in verschiedenen Haltungen zu demonstrieren. Teilnehmer aus Fertigung, Logistik und Bildungseinrichtungen beobachteten aufmerksam und stellten Fragen zu Haltbarkeit, Tragedauer und Eignung für verschiedene Tätigkeitsprofile – die Atmosphäre war lebhaft und zugleich geordnet.

Detaillierte Erläuterungen vor Ort
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Vom Testversuch zum ersten Schritt in die Zusammenarbeit

Obwohl die Tests nur kurz waren, äußerten einige Unternehmensvertreter bereits vor Ort ihr Interesse an einer pilotierten Zusammenarbeit und tauschten mit den Technikern Kontaktdaten aus.

Dies signalisiert, dass Exoskelette sich allmählich von „Zukunftskonzepten" hin zur „Betriebserprobung" bewegen und in der praktischen Logistikarbeit Wege zur Implementierung mit echtem Mehrwert finden könnten.

Diese Testphase war nicht nur eine Technologiedemonstration, sondern vielmehr eine „körperlich einbezogene Diskussion" – ohne übertriebene Funktionsversprechen, aber mit dem Ziel, Ermüdung zu verringern und die Gesundheit der Arbeitenden zu schützen. So eröffnet sie eine weitere Schnittstelle für die deutsch-chinesische Industriekooperation.

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